Winterhilfe für Obdachlose
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In Köln leben rund 6500 Wohnungslose, die ihren Alltag zu großen Teilen auf der Straße verbringen – Tendenz steigend. Während die meisten von ihnen zum Schlafen entsprechende Einrichtungen nutzen oder bei Familie, Freunde oder Bekannten unterkommen, trifft dies auf gut 300 Menschen der Zielklientel nicht zu. Auch wenn sich einige von ihnen bewusst für ein Leben auf der Straße entscheiden, weil Notunterkünfte für sie keine Option sind, haben andere mitunter gar keine andere Wahl, weil sie durchs Raster gefallen sind. Beispielsweise dadurch, dass sie keine entsprechenden Leistungen beziehen oder bestimmte Auflagen wie zum Beispiel eine Meldeadresse nicht erfüllen – die oft Voraussetzung für eine Nutzung von Angeboten der Wohnungslosenhilfe sind.
Solange es draußen einigermaßen warm und trocken ist, lässt sich das Schlafen im Freien vergleichseweise gut aushalten. Doch mit sinkenden Temperaturen und schlechteren Wetterverhältnissen ändert sich die Lage zusehends und führt dazu, dass Übernachtungsplätze verstärkt nachgefragt werden.
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Köln auch in diesem Jahr das Kontingent an verfügbaren Schlafmöglichkeiten im Rahmen der sogenannten ‚humanitären Winterhilfe‘ aufgestockt. Diese läuft bereits im 21. Jahr und ist in den vergangenen Jahren gut angenommen worden. Die Winterhilfe wird in der Regel im Zeitfenster von Oktober bis März angeboten und variiert je nach Temperatur- und Wetterlage. Offizieller Startschuss im Corona-Jahr 2010 war der 1. November.
Art und Umfang der Winterhilfe-Angebote werden jährlich mit den jeweiligen Trägern abgestimmt, wie es auf Seite 88 in der Broschüre ‚Wo? Wann? Wer? heißt. Neben der Stadt Köln sind dies unter anderem Wohlfahrtsorganisationen, die Kölner Verkehrsbetriebe, sowie auch die Polizei.
Ausführlichere Informationen zur Winterhilfe finden Interessierte im Webauftritt der Stadt Köln: www. stadtkoeln.de unter den Stichwort ‚Winterhilfe‘. Unter den Rufnummer 0221 – 474 555 45 und 0221 – 244 44 können Bürger Wohnungslose melden, die bei Minustemperaturen im Freien schlafen. Hinweise auf Plätze, Aufenthaltsorte und Kleiderspenden nimmt auch das Sozialamt per E-Mail entgegen: sozialamt.resodienste /at-Zeichen / stadt-koeln.de. Bei akuten Notlagen sollte allerdings direkt der Rettungsdienst unter der 112 gewählt werden.